Das Wiederkehr-System-Gerüst
Das Wiederkehr-System-Gerüst
Das Wiederkehr-System-Gerüst besteht aus robusten, geschlossenen Rahmenelementen (O-Rahmen) mit angeschweissten Verbindungsteilen zur Aufnahme und Verriegelung von Schutzgeländern (mit Kippstift) und Belagsplatten (gelochte Auflageplatte). Ebenso ist ein Halter integriert, um die Bordbretter anzubringen. Neben der Standard Feldlänge von 2.50 m werden auch folgende Masse fabriziert:
0.75 m / 1.25 m / 1.50 m / 1.80 m / 3.00 m, sowohl für Belagsplatten wie für Schutzgeländer. Diese Zwischenmasse erlauben ein einfaches Einteilen der Gerüstfelder und sonstigen Bauten.
Die Auswahl an Belagsplatten ist gross und reicht bis zur Lastklasse 6. Nebst Aluminium- und Stahlbelägen, eignen sich Holzbeläge nach wie vor. Wann welcher Belag zum Einsatz kommt, richtet sich nach den Anforderungen, wie z.B. Lastklasse, technische Ansprüche, auszuführende Arbeiten, etc. Alle unsere Belagsplatten sind auf ihre Tauglichkeit geprüft worden und haben eine Baumusterbescheinigung durch die SUVA erhalten. Der Belag eines Spengler- oder Dachdeckerlaufs bedarf zusätzlich einer dynamischen Prüfung (Falltest). Sämtliche unserer Aluminium- und Stahlbeläge sind dafür zugelassen.
Wiederkehr-System-Gerüste gibt es in verschiedenen Ausführungen. Diese unterscheiden sich hauptsächlich bei den Gerüstrahmen nach Material, Stärke der Rohre und den Durchgangsbreiten. Für die Lastklasse 3 eignen sich das Aluminiumgerüst A 250/70, das Leichtbaugerüst L 250/70 sowie das Schnellbaugerüst S 250/70. Das Schnellbaugerüst 250/100 ist für die Lastklasse 4 und höher konzipiert.
Der wesentliche Vorteil
Der wesentliche Vorteil gegenüber anderen Rahmengerüsten besteht in einer optimalen Verriegelung der Gerüstfronten (Scheiben) dank der vier Halterungen für horizontale Aussteifung (Gerüstbelag) und für vertikale Aussteifung (Schutzgeländer).
Ausserdem sind die Gerüstbeläge nicht nur an Klauen aufgehängt, sondern liegen auf den gelochten Halterungsplatten auf. Daraus resultiert eine grössere Sicherheit in Bezug auf die Tragsicherheit. Die variablen Gerüstfeldlängen, die leicht montierbaren Geländer und Belagsplatten zeichnen das Wiederkehr-System-Gerüst als äusserst stabil, anpassungsfähig und montagefreundlich aus.
Die Normen
Die Vorschriften bezüglich der Herstellung von Gerüsten und der Gerüstmontage werden in den SN EN 12810 «Fassadengerüste aus vorgefertigten Bauteilen» sowie SN EN 12811 «Temporäre Konstruktionen für Bauwerke» und in der Bauarbeitenverordnung abgehandelt. Die strikte Einhaltung aller Bestimmungen bezüglich der Herstellung von Gerüsten ist Sache der Produzenten. Die fachlich korrekte Montage von Gerüsten ist Sache der Gerüstbauers. Die Anweisungen in der Aufbau- und Verwendungsanleitung des Produzenten sind zu befolgen. Von Produzent und Anwender müssen alle sicherheitstechnischen Anforderungen erfüllt werden.
Der Begriff Systemgerüste wird in den EN 12810 nicht mehr erwähnt. Er wurde ersetzt durch den Begriff Fassadengerüst aus vorfabrizierten Bauteilen oder Regelgerüst. Unter diesen Begriff fallen nur noch das Wiederkehr-Schnellbaugerüst Typ S sowie das Wiederkehr-Aluminium-gerüst. Das Wiederkehr-Leichtbaugerüst Typ L ist kein Regelgerüst nach der Norm 12810. Es erfüllt jedoch die Stabilitäts- und Festigkeitsanforderungen dieser Norm und wird auch von der SUVA akzeptiert.
Die Hochschule für Technik und Architektur, HTA in Horw/Luzern, hat im Februar 2009 einen modernen Fassadenprüfstand in Betrieb genommen. Als erstes Projekt wurde auf der neuen Anlage unser Fassadengerüst getestet. Zum ersten Mal überhaupt, dass in der Schweiz solche Versuche mit ganzen Gerüstkonfigurationen stattfanden. Diese Tests wurden in Zusammenarbeit mit der SUVA, der HTA und der Firma Zimtech durchgeführt; nach den Normen SN EN 12810 und 12811.
Die Prüfergebnisse dienten als Grundlage für die statischen Berechnungen sämtlicher Gerüstkombinationen und Varianten und flossen in die neue Aufbau- und Verwendungsanleitung ein.
Sämtliche SUVA-Baumusterbescheinigungen werden laufend erneuert, für Bauteile, die dies erfordern. Auch unser Dachdeckerschutzwand-System verfügt über eine solche. Erst kürzlich wurde unsere Gerüst-Schutzwand einem dynamischen Test unterzogen und erfüllt die Normen gemäss EN 12811-4. In der neuen Aufbau- und Verwendungsanleitung sind u.a. alle neuen Berechnungen und Tests zusammengefasst.